Erwähnungen in der Presse
Spiegel und SZ berichteten u.a. auch über uns (jeweils hinter einer Paywall):
Der Spiegel schreibt (Zitat):
Weit größer fällt der Applaus aus, als Patricia Koller vom Behindertenverband Bayern e.V. über die massenhafte Tötung von Menschen mit Beeinträchtigungen durch das Naziregime spricht.
„Es darf nicht sein, dass behinderte Menschen aus der Gesellschaft ausgeschlossen werden, weil man sagt; Die kosten zuviel“ sagt Koller in Richtung AfD. Sie warnt: „Es sollen ganze Gruppen ausgegrenzt werden. Haltet alle zusammen. Morgen könntet Ihr die Nächsten sein.“
Die Süddeutsche Zeitung schreibt (Zitat):
Im Rollstuhl kommt Patricia Koller vom Behindertenverband Bayern auf die Bühne. Sie erinnert an die Massenmord-Aktion T4, mit der die Nationalsozialisten kranke und behinderte Menschen vernichtet haben. „Die soziale Spaltung begann auch damals mit Ausgrenzung und Hassreden. Heute erleben wir, wie es wieder losgeht.“ Koller appelliert: „Haltet zusammen und wehrt euch gemeinsam, denn schon morgen könnt ihr die nächsten sein, die ausgegrenzt und entrechtet werden.“
Text der Rede von Patricia Koller zum Nachlesen:
Ich möchte heute an die heimliche Massenmord-Aktion T4 erinnern, an die Opfergruppe aus kranken und behinderten Menschen, die von den Nationalsozialisten als „unwertes Leben“ und „Ballastexistenzen“ entwürdigt wurden.
Die Arbeitsfähigen wurden zwangssterilisiert, die anderen sammelte man weitgehend unbemerkt von der Bevölkerung ein und ermordete sie massenweise in sogenannten „Heilanstalten“.
Eine extra Verwaltung wurde damit beschäftigt, heuchlerische Beileidsschreiben an die Verbliebenen zu verfassen, die erlogene Todesursachen enthielten.
Man ließ x-beliebige Asche in Urnen an die Trauernden verschicken.
Ärzte nutzten die Wehrlosen skrupellos für Experimente und erforschten dabei auch, wie man sie möglichst schnell und kostengünstig tötet!
In den Mordanstalten ließ man die Opfer den Hungertod sterben, vergiftete sie mit Medikamenten, oder schickte sie in Gaskammern. Auch Kinder.
Wer nicht mehr als Arbeitskraft einsetzbar war, durfte nicht leben.
Sogar von den Kirchen gab es kaum Widerspruch.
Nach Kriegsende blieben die meisten Täter straffrei und arbeiteten weiter in ihren Berufen!
Die soziale Spaltung begann auch damals mit Ausgrenzung und Hassreden.
Heute erleben wir, wie es wieder losgeht.
Hass und Hetze vergiften die Gesellschaft.
Wir fordern seit Jahren die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention, einen völkerrechtlich bindenden Vertrag, den Deutschland unterzeichnet, aber bisher kaum umgesetzt hat.
Von Sachbearbeiter*innen gedemütigt, schikaniert, bevormundet und entrechtet, werden wir in endlose Kämpfe mit Behörden und Krankenkassen verstrickt, die unendlich viel Kraft kosten.
Dabei geht es lediglich um gleichberechtigte Chancen im Leben.
Es darf nicht sein, dass behinderte und kranke Menschen aus der Gesellschaft ausgeschlossen werden, weil man sie als „schwierig“, „zu kostenintensiv“ und „wertlos“ darstellt.
In Einrichtungen und Situationen, in denen hilfsbedürftige Menschen gepflegt werden sollten, erleben manche sogar Vernachlässigung, Gewalt und Missbrauch.
Diese Skandale finden nur selten ans Licht der Öffentlichkeit.
Nun müssen wir erleben, dass Faschisten nach der Macht greifen, die unsere Rechte und unsere Freiheit erneut beschneiden wollen.
Wir sehen fassungslos, wie sich sich das Nazisystem neu installiert und sich die dunkelste Geschichte dieses Landes zu wiederholen droht, in dem wieder ganze Bevölkerungsgruppen aussortiert werden sollen.
Haltet zusammen und wehrt Euch gemeinsam, denn schon morgen könnt IHR die Nächsten sein, die ausgegrenzt und entrechtet werden!
Es weht ein brauner Wind durch Deutschland…
Wir fordern die Anerkennung der Opfer der Aktion T4 als Verfolgte des NS-Diktatur!
Wir möchten auch noch darauf hinweisen, dass Auszüge aus den Reden, die aufgrund des Abbruchs wegen Überfüllung auf der Demo nicht mehr gehalten werden konnten, von der SZ veröffentlicht wurden:
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-demo-gegen-rechts-ungehaltene-reden-1.6338267